Dienstag, 18. März 2014

 Sinterterassen und kalte Füße (Pamukkale / Türkei)
 Tuffsteinberge (Kappadokien / Türkei)
Wohnungen in Tuffsteinkegeln

Montag, 17. März 2014

Unsere Reiseroute durch die Türkei


Wir sind Ende Februar südlich des Marmarameeres von Griechenland in die Türkei eingereist, somit konnten wir Istanbul umgehen.
Wir haben die typische Touristenroute entlang des Mittelmeeres gewählt. Zunächst haben wir Troja besucht; die Geschichte mit dem hölzernen Pferd ist allen bekannt.Troja wurde immer wieder überbaut und die ältesten Schichten sind von 2950 vor Christi!
Der Pergamonaltar auf der Museumsinsel in Berlin stammt aus Pergamon Nähe Bergama. Interessant fand ich, wie man weitere Flächen in dem Berghang gebaut hat, um darauf im 4. Jhd. BC einen Tempel zu bauen.
Durch die 3 Millionen Stadt Izmir geht eine 6- 8spurige gerade Straße, die uns schnell von einem Ende zum anderen gebracht hat.
Das nächste interessante Ziel war Ephesus. Hier gibt es in den antiken Ruinen eine ehemalige Bibliothek, die 114 n. Chr. 12000Pergamentrolle bewahrte. Der Apostel Paulus musste sich in dem 25000 Menschen fassenden Amphitheater den wütenden Attacken der Ephesier verantworten. Der Wohnort der Mutter Jesu, steht 7km entfernt. Der Apostel Johannes lebte in Ephesos.
Ein landschaftlicher Höhepunkt sind die weißen Kalkterrassen von Pamukkale.
Für uns war es ein inniger Moment, als wir die Familie meiner türkischen Kollegin am Rand von Antalya besucht haben.
Landeinwärts, in Kappadokien, sieht man bewohnbare Gesteinskegel. Hier hat man im 10. Jhd. in die spitzen Tuffsteinkegel Wohnungen und Kirchen geschlagen. Heute leben dort Tauben (und Touristen). Ebenso faszinierend ist die unterirdische Stadt in Derinkuyu. Hier haben Menschen im 2./3.Jhd. n. Chr. Zuflucht gefunden (meist Christen). Dazu haben sie den Boden 8 Stockwerke tief (50m) ausgehöhlt. In dieser Stadt lebten 4000 Menschen -unglaublich!
Weiter ging unsere Reise zum Berg Nemrut, der auf 2150m Höhe eine Grabanlage aufweist.
Kurz vor der Grenze zum Iran liegt der Vansee, der salzig ist und 5x so groß ist wie der Bodensee. Hier liegt der Schnee noch bis an den See.
Wenn ihr unsere Reiseziele näher kennen lernen möchtet, so gibt es im Web genug Infos – es lohnt sich!

An mehreren Tagen sind wir einfach am Mittelmeer gestanden und haben Urlaub gemacht.

Freitag, 14. März 2014

On the road – auf der Straße unterwegs (Türkei)


Unser Reisealltag besteht natürlich nicht nur auch Besichtigungen, sonst würden wir nie vom Fleck kommen. Bisher sind wir ca.5000km gefahren und befinden uns im Herzen der Türkei (Kappadokien).
Bevor ich beginne, unseren fahrenden Alltag zu beschreiben, möchte ich dem Leser etwas ins Gedächtnis rufen. Wir sind vor knapp 3 Wochen von Alexandropolis, der für uns nördlichsten Stadt in Griechenland über die Grenze in die Türkei eingereist. Da wir nicht über Istanbul fahren wollten, sind wir gleich südlich des Marmarameeres über die Meeresenge nach Canakkale gefahren (wurden). Seitdem sind wir in Asien!!!Das muss man sich doch auf der Zunge zergehen lassen, oder etwa nicht? Wenn wir an Asien und Asiaten denken, denken wir an mandeläugige, schwarzhaarige, kleine Personen, wie Chinesen, Japaner usw.!!?? Wer denkt bei den türkischen Mitbewohnern in Deutschland schon daran, dass die meisten Asiaten sind???? Ich jedenfalls nicht.
Wie unsere Reiseroute von o.g. Ort weiter verlief, werde ich an anderer Stelle beschreiben. Hier, an dieser Stelle, möchte ich das Reisen auf türkischen Straßen beschreiben.
Zunächst: Es gibt unheimlich viele 4-8 spurige Straßen, die in einem guten Zustand sind! Unsere deutschen Landstraßen wären hier mind. 4-spurig. Es gibt viel weniger Verkehr, als bei uns. Obwohl die Verkehrsregeln nicht eingehalten werden (können), achtet Jeder auf Jeden!!! Das macht das Reisen einfach. In den Altstädten ist es sehr eng und es wird viel in 2. Reihe geparkt, jedoch hat jeder Geduld und haut nicht die Hupe rein oder schimpft. Warum schreibe ich, dass man die Verkehrsregeln eigentlich nicht einhalten kann? Tempolimitschilder sind oft so niedrig angesetzt, dass man sich fragt, was das soll. Manchmal wird durch die Polizei per Laserpistole kontrolliert, man warnt sich als Autofahrer wie bei uns. Bei „rot“ fährt man über die Ampel, wenn niemand zu sehen ist, eigentlich o.k., oder? Gewöhnungsbedürftig sind für uns die Kreisverkehre in denen Ampeln sind. Da heißt es: anfahren und gleich wieder stoppen, sonst sitzt man im Gegenverkehr.
Tankstellen gibt es wie Sand am Meer. Diesel kostet etwas mehr als bei uns. Der Tankwart bedient. Man hat das Gefühl, die freuen sich, wenn mal jemand tankt und erst recht, wenn es ein Ausländer ist. Autogas ist wie bei uns am billigsten. Auf den Straßen sieht man Autos, wie bei uns auch. Also, Durchschnittsautos. Beliebt sind Autos, bei denen man viel zuladen kann (Logan, Kangoo, Partner, Caddy). Auf dem Lande entdeckt man hin und wieder eine „Rostlaube“. Hier fahren verständlicher weise viele Kleinbusse, die die Verbindungen zwischen den Ortschaften aufrecht erhalten, Fernbusse ebenso. Fußgänger, haben trotz Überweg keine Rechte. Tiere wie Hunde, Katzen und wild lebende Tiere, wie Schildkröten ebenso.
Ortsdurchfahrten wie durch Izmir oder Antalya (Millionenstätte) sind kein Problem. Die Hauptstraßen führen ganz gerade durch und sind z.T. 8-spurig, so dass es zu keinem Stau kommt. Das wünschen wir uns in D auch, oder? Ansonsten fahren wir nach Navi, aber die Straßen sind gut ausgeschildert.
Die relativ vielen Mopedfahrer fahren ohne Helm und sitzen teilweise zu dritt auf dem Fahrzeug. Frauen am Steuer sieht man eher selten. Die einzelnen Fahrspuren sind sehr breit. Selbst in den Bergen (Küstenstraße) werden 4-spurige Straßen in den Berg gesprengt.
Wie gesagt, türkische Autofahrer sind sehr geduldig. Sie warten brav an der gelben Ampel, doch sobald diese auf „grün“ umspringt, wird gehupt!
Zur Zeit wird Wahlkampf in der Türkei gemacht. Unzählige Fahnen flattern an Gebäuden und über Durchgangsstraßen. Autos mit Wahlwerbung fahren mit ganz lauter Musik der Wahlpropaganda durch die Straßen. An Wänden prangern riesige Plakate (wie überall fast nur Männer).

So sieht es also auf türkischen Straßen aus. Nun stellt sich die Frage, wie sieht es in der Umgebung aus? Weil die Straßen so bequem zu befahren sind, hat man Zeit, um in die Landschaft zu schauen.
Auffallend ist der massive Häuserbau, den ich noch in keinem Land so gesehen habe, wie hier. Klar, die Türkei hat ca. 100 Millionen Einwohner und die Landflucht ist gewaltig. Die Häuser -riesige Wohntürme und Reihenhäuser- alle im gleichen Design und aber schön farblich und baulich gestaltet, findet man allerorten. Leider sind die Gebäude nicht so langlebig, wie bei uns. Auf Qualität wird nicht geachtet, nur auf Funtionalität, denke ich manchmal. Schon oft habe gehört, dass viele einen Sommer- und einen Wintersitz haben. Türken haben durchaus mehrere Wohnungen.
Wie sehen die Dörfer und Städte aus, durch die wir fahren? Wenn ich ein plakatives Bild von Kleinstätten und Dörfern im Osten zeichnen darf, sage ich, die Männer sitzen bei Tee, Gespräch und Backgammon zusammen. Die Frauen sind rundlich, tragen Kopftuch, Strickjacke, Pulli und Pluderhose, deren Schritt bist fast zur Erde reicht (Ich habe mir so ein Modell gekauft, aber wegen der kühlen Temperaturen nicht ausprobiert – da fehlt mir der “Unterbau“). In den Städten sieht man elegant gekleidete, schlanke Menschen in feinem Anzug und schönen Kleidern. Jeder Ort, mag er noch so klein sein, hat seine Moschee, meist mit Minarett. Von dort singt erstmals kurz vor 6 Uhr der muslimische Vorbeter. Eigentlich klingt das schön, nur um diese Uhrzeit...(Um 18 Uhr ist es dunkel, um 6 Uhr schon hell).
Die Landschaft ist unglaublich abwechslungsreich. Da gibt es Felder mit roter Erde und exakt angelegten Baumreihen, daneben das erste frische Grün des Getreide, Orangenhaine, Gewächshäuser ohne Ende, rosa blühende Mandelbäume, weiß blühende Aprikosenbäume, Erdfarben- die alle paar Meter wechseln, schneebedeckte Berge bis zum Höchsten, dem Ararat mit 5137m, unendliche trockene Ebenen, blaues Meer, Pinienwälder, Großstädte, kleine ärmliche Siedlungen und bewohnte Bimsspitzberge wie in Kappadokien. Ein Land, wo Milch und Honig fließt! Jetzt, Mitte März ist es an der Küste warm und regnerisch, im Bergland schneit es (es gibt befahrbare Bergpässe über 2500m). In tieferen Lagen sieht man Schäfer mit ihren Herden -meist ohne Hund, aber mit Handy- durch die Landschaft ziehen.
Die Türken sind wirklich sehr nett. Immer findet sich jemand, der deutsch spricht. Heute hat uns ein Türke gesagt, er sei in einer Gegend gewesen, wo die Autos die gleichen Kennzeichen haben wie wir. Er sei in Dettingen/Erms gewesen- wir wohnen 2-3km entfernt! Die Welt ist ein Kuhdorf. Die Türken sind sehr ehrlich. Wir hatten in einem Ort wild an der Küste übernachtet und dort unsere Leiter liegen gelassen. Nach drei Stunden waren wir zurück und sie lag noch an der gleichen Stelle.

Fazit: Die Türkei ist eine Reise wert und am Besten mir dem eigenen Auto – erst recht, wenn man so einen guten Fahrer an seiner Seite hat, wie ich!


Samstag, 8. März 2014

 Das Amphitheater von Epidauros (Griechenland) wurde im 3. Jhd. vor Chr. mit 34 Sitzreihen erbaut und später erweitert, so dass 12000 Zuschauer Platz fanden und heute noch finden. Die Akustik ist in der 55. Reihe noch so gut, dass man fallen gelassene Münzen nach dem Klang des Aufpralls unterscheiden kann!
Der berühmte Kanal von Korinth (Griechenland): 6 km lang, 45- 76 m hoch, an der Wasseroberfläche 8 m tief und ca. 24 m breit. Er wurde 1893 fertig gestellt.
Unscheinbar, doch dies ist der Platz in Olympus (Griechenland) an dem alle 4 Jahre das olympische Feuer entfacht wird

Montag, 3. März 2014

Alltag und Rückblick


So mancher fragt sich, wie unser Alltag zur Zeit aussieht. Wir schlafen meist bis 8 Uhr unter unserem aufgeklappten Autodach. Die Liegefläche ist mit 200x130cm ausreichend groß. Wir decken wir uns mit unseren normalen Bettdecken und ggf. einer Fleecedecke zu. In kalten Gegenden, in denen die Nachttemperatur zwischen 3 und 8° liegt, lassen wir die Socken und manch anderes Kleidungsstück an. In zwei Nächten haben wir die Köpfe unter die Bettdecke gesteckt so kalt war es. Unsere Standheizung schalten wir erst ein, wenn es nicht mehr anders geht. Wenn wir auf einem Campingplatz stehen, geht es anschließend (trotz der niedrigen Temperaturen) unter die Dusche in einen ungeheizten Raum. Man glaubt es kaum, aber das tut gut. Die Haare föhnen und dann nichts wie ins Auto (da läuft schon die Heizung) und frühstücken. In unserer kleinen, durch Solar und Zweitbatterie betriebenen Kühlbox, befindet sich alles was uns Deutschen zum Frühstück schmeckt. Brot, Butter, Joghurt, Wurst, Käse – Kaffee, Marmelade, Saft befinden sich im Schrank auf der gegenüber liegenden Seite. Kaffeewasser macht Wolfgang mit dem Spirituskocher heiß. Das Besteck wird anschließend mit Küchenkrepp abgeputzt – und wenn vorhanden, mit (kaltem) Wasser gespült. Wir campen öfter wild, da gibt es noch weniger „Luxus“ - und unsere Morgen-/Toilette liegt unter dem Sternenhimmel. Heute habe ich mir unter einem blühenden Kirschbaum im Regen auf einem Campingplatz die Zähne geputzt. Geht alles, wenn man will. Das Verstauen der Bettdecken und der Frühstücksutensilien liegt in Wolfgangs Händen. Unser Auto ist sehr klein, deshalb braucht das Umräumen Zeit. Das Auto hat den Vorteil, dass wir überall hinkommen, auch auf jeden Parkplatz und wir nur 5,7l Diesel brauchen. Wenn das Dach wieder zugeklappt ist und wir starten können, ist es ca. 10.30 Uhr. Wenn wir Wäsche gewaschen haben (selten mit heißem Wasser möglich),wird es noch später. Man fragt sich, wo ist die Zeit geblieben, aber ZEIT, das ist unser LUXUS. Das Wort „Hektik“ gibt es nicht mehr. Ich höre schon so manche/n sagen: Diese viele Zeit hätte ich auch gerne, ABER unter solch einfachen Verhältnissen möchte ich nicht leben. Ich auch nicht, zumindest nicht immer. Da das Reisefieber überwiegt, nehmen wir diese Widrigkeiten eine Zeit lang in kauf.
Bis jetzt haben wir uns fast täglich antike Ruinen angesehen. Diese haben wir in aller Ruhe durchwandert und haben uns dann – vor Einbruch der Dunkelheit- auf einen Stellplatz begeben.
Auf den wilden Stellplätzen waren nachts herrenlose Katzen oder Hunde unsere Nachbarn, aber alle ganz lieb. Die antiken Stätten in Griechenland und der Türkei sind voll dieser Katzen – zur Freude der Touristen.
Unsere Reiseroute steht nur grob fest und der Zeitplan ebenso. Es gibt nur Zeitvorgaben in den Ländern, in denen wir vorzeitig beantragte Visa haben. Das sind Kasachstan, Usbekistan und Russland. Diese Visa haben wir über die Firma „www.mein Visum“ besorgen lassen. Privat wäre dies nicht möglich gewesen. In Kirgistan kriegen wir das Visum an der Grenze, die Visa vom Iran und Turkmenistan haben wir selber über die Botschaften beantragt.
Die Reisevorbereitungen waren heftig. Wir haben uns vorher nie vorstellen können, wie viel Arbeit da drin steckt! Wir haben wirklich 18 Monate fast täglich geplant und organisiert -für eine neunmonatige Reise!
Nun sind wir seit 2 Wochen unterwegs

...und freuen uns sehr über eure lieben Grüße!!!